Die Deutsche Nationalmannschaft hat aber noch einen weiteren Rekord inne, der weniger bekannt ist. 106 Spiele bei WM-Endrunden haben die Kicker aus Deutschland bestritten, so viel wie kein anderes Land. Das ist auch nicht verwunderlich, da die Deutschen auch auf Rang Eins der Vize-Weltmeister-Gewinner sind. 1966, 1982, 1986 und 2002 kamen die Deutschen zwar ins Finale, mussten sich aber mit Silber begnügen. Deutschland wird immer wieder nachgesagt, eine Turniermannschaft zu sein. Die eben genannten Fakten sollten Beweis genug sein.
Weltmeister wurde die Deutsche Nationalmannschaft in den Jahren 1954, 1974, 1990 und 2014. Für 2018 ist Deutschland Titelverteidiger. Auf dem Titelverteidiger liegt aber seit 1962 ein Fluch. Kein amtierender Weltmeister konnte den Titel seitdem verteidigen. Zuletzt gelang das Brasilien um den jungen Pelé.
Die Erwartungen für die WM 2018 sind hoch
Den EM-Titel im Jahre 2016 wollten die Deutschen unbedingt gewinnen, starteten aber eher mäßig ins Turnier. Sie kamen dennoch recht weit und scheiterten schließlich an Frankreich im Halbfinale. Das Schreckgespenst der 90 Minuten hieß Antoine Griezmann, der beide Tore erzielte.
Damals war es nicht sicher, ob Jogi Löw auch noch 2018 Bundestrainer sein wird, aber der Meistermacher will es in Russland noch einmal wissen. Er hat 2016 einen weiteren Zweijahresvertrag unterschrieben. Alleine dieser Umstand wird der Deutschen Nationalmannschaft viel Halt, Ruhe und Vertrauen geben. Er schirmt seine Jungs bestmöglich ab und lässt sich eigentlich nie in die Karten schauen.
Schlüsse auf den Kader 2018 zu schließen, ist eigentlich noch zu früh. Natürlich gibt es die üblichen Verdächtigen, die im gesunden Zustand als gesetzt gelten. Thomas Müller, Mesut Özil, Toni Kroos und Sami Khedira wären solche Personalien. Aber Jogi Löw ist auch ein Freund der Überraschungen und an dieser Stelle müssen sich die Fans einfach noch etwas gedulden. Wenn der Bundes-Jogi die Zeit für reif hält, dann informiert er die Nation entsprechend.
Bisher macht Deutschland in der Qualifikation einen guten Eindruck und konnte alle sechs Spiele gewinnen. Mit 18 Punkten, 27 Toren und einem Gegentor führen sie die Qualifikationstabelle vor Nordirland und der Tschechischen Republik souverän an.
Confed Cup nicht aussagekräftig
Leider wird der Confed Cup 2017, an dem die Deutschen als amtierender Weltmeister teilnehmen, über das Niveau der Deutschen Nationalmannschaft wenig Aussagekraft haben. Jogi Löw hat bereits 2016 angekündigt, dass er stark belastete Spieler nicht mitnehmen wird. Sie seien erfahren genug und brauchen keine zusätzliche Praxis, argumentierte er. Ruhe sei wichtiger.
So fehlen zum Beispiel die Bayern-Stars Mats Hummels, Thomas Müller und Jérôme Boateng. Die verletzten Mario Götze, Julian Weigl und Manuel Neuer sind auch nicht dabei. Weiterhin fehlen die Legionäre Mesut Özil, Toni Kroos und Sami Khedira. Selbst Jungstars wollen das Turnier nicht spielen und der 21-jährige Leroy Sané von Manchester City lässt sich lieber an der Nase operieren. Dafür testet Jogi Löw beim Confed Cup und sieht sich mögliche Kandidaten für die Weltmeisterschaft 2018 in einem zwar eher unwichtigem, aber doch internationalem Turnier an.
Trotz eines sogenannten B-Teams sollten die Gegner aus der Gruppe B schlagbar sein. Am 19. Juni geht es gegen Australien und laut Betway ist das eine relativ klare Sache für Deutschland. Am 13. Juni 2017 standen die Quoten bei 1.44 für einen Sieg der Deutschen, 4.50 für ein Unentschieden und 7.00 für einen Sieg Australiens. Ansonsten muss sich Deutschland noch mit Kamerun und Chile messen. Die Gruppe A ist mit Russland, Neuseeland, Portugal und Mexiko doch etwas stärker besetzt.
Mehr Licht ins Dunkel bei Projekt Titelverteidigung wird der Anfang des Jahres 2018 bringen. Drei Monate vor dem Start der WM darf sich die Deutsche Nationalmannschaft gegen die beiden Ex-Weltmeister Spanien und Brasilien messen. Am 23. März 2018 spielen die Kicker aus Deutschland in Düsseldorf gegen Spanien. Vier Tage später geht es dann in Berlin gegen Brasilien. Bei diesen Spielen wird Jogi Löw voraussichtlich nicht mehr viel experimentieren und die Karten auf den Tisch legen. Vielleicht werden es aber nicht alle Karten sein, denn Löw behält sich immer gerne einen Trumpf im Ärmel. Wer dieser Trumpf ist, das können wir zu diesem Zeitpunkt unmöglich sagen.
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